Artikel: Batteriegroßspeicher richtig bewerten: Mehr als nur Investitionskosten
Die Energiewende treibt den Boom bei Batteriegroßspeichern (BESS) voran. Doch wie bewertet man ein solches Millionen-Investment verlässlich? Die Erfahrung zeigt: Viele Projektentwickler unterschätzen die Komplexität der wirtschaftlichen Bewertung – mit potenziell kostspieligen Folgen.
Die Bewertung von BESS-Projekten erfordert einen ganzheitlichen Ansatz mittels Discounted Cash Flow Modell (DCFM). Dieses Verfahren berücksichtigt nicht nur die initialen Investitionskosten, sondern auch zukünftige Ein- und Auszahlungen über die gesamte Projektlaufzeit von 15-20 Jahren. Zentrale Bewertungskriterien umfassen:
- Einmalige Investitions- und Baukosten
- Prognostizierte Markterlöse aus verschiedenen Vermarktungsoptionen und Zykleneinsätze
- Betriebskosten inklusive Pacht, Wartung, Versicherung und Instandhaltungsmaßnahmen
- Technische Degradation der Batteriezellen (kalendarisch und nutzungsabhängig)
- Restwertbetrachtung am Ende der Nutzungsdauer
- Kapitalkosten (Weighted-Average-Cost-of-Capital, WACC) als Diskontierungszinssatz
Das encore | DB "BESS Economic Model" nutzt genau diesen DCFM-Ansatz. Es ermöglicht Investoren, verschiedene Szenarien durchzuspielen und Sensitivitätsanalysen durchzuführen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den oft unterschätzten Operating Expenses (OPEX). Diese können über die Projektlaufzeit die ursprüngliche Investition deutlich übersteigen.
Die nachfolgende Grafik verdeutlicht die typische Cash-Flow-Entwicklung eines BESS-Projekts: Nach der hohen Initialinvestition folgen kontinuierliche Einnahmen, die durch steigende OPEX und Degradation der nutzbaren Batteriekapazität über die Zeit abnehmen. Erst die Diskontierung dieser Zahlungsströme auf den heutigen Zeitpunkt ermöglicht eine fundierte Go/No-Go Entscheidung.
Das Tool befindet sich aktuell in der finalen Entwicklungsphase. Interessierte Projektierer können sich für einen First-Look registrieren.