Warum Batteriespeicher für die Energiewende unverzichtbar sind

encore | DB Newsletter

Abonnieren Sie unseren Newsletter für Informationen zu Produktneuheiten und Entwicklungen am Energiemarkt.



Details zu unseren Datenschutzbestimmungen sind hier einzusehen.

PV-Park mit Batteriegroßspeichern und Windrädern im Hintergrund

Kopf

11. September 2025, 09:00 Uhr

Batteriespeicher sind längst mehr als ein technisches Detail: Sie bringen Stabilität und Flexibilität in das Energiesystem - ihr Stellenwert wächst rasant. Doch weshalb genau nehmen sie eine so zentrale Rolle ein?

Erneuerbare Energien sind das Fundament der Energiewende: Sie sind klimafreundlich, zunehmend wirtschaftlich und unverzichtbar für eine nachhaltige Energieversorgung. Ihr Nachteil liegt jedoch in der schwankenden Verfügbarkeit, denn Wind und Sonne liefern nicht immer dann Strom, wenn er benötigt wird. So gibt es mal mehr Strom als nötig, mal zu wenig. Hinzu kommen regionale Netzengpässe sowie ein steigender Strombedarf durch Wärmepumpen, Ladeinfrastruktur und die Elektrifizierung von Industrie und Logistik.

Um diese Herausforderung zu meistern, sind Batteriespeicher für erneuerbare Energien entscheidend. Sie schaffen Flexibilität, sichern die Versorgung und machen grüne Energie planbar nutzbar.

Herausforderungen der Energiewende

Bevor wir darüber sprechen, was Speicher leisten, lohnt sich ein Blick auf die Ausgangslage. Die Energiewende bringt tiefgreifende Veränderungen mit sich, sowohl auf Erzeugungs- als auch auf Verbrauchsseite.

Die schwankende Verfügbarkeit von grüner Energie, wie z.B. Wind- und Solarstrom, trifft derzeit in Deutschland auf ein Stromnetz, das nicht überall gleich schnell mitwächst. So kommt es immer wieder zu Ungleichgewichten. In besonders wind- oder sonnenreichen Regionen übersteigt die Einspeisung häufig die lokale Leitungs- und Aufnahmekapazität, während in anderen Regionen Verbrauchszentren hohe Bedarfe haben

  von 3
Ende des Sliders

Gleichzeitig steigt durch die zunehmende Elektrifizierung von Wärmeversorgung, Verkehr und Industrie die Nachfrage nach elektrischer Energie. Die Herausforderungen zeigen: Der Erfolg der Energiewende hängt nicht allein vom Ausbau der erneuerbaren Energien und des Stromnetzes ab, sondern auch an der Fähigkeit, Strom flexibel zu speichern und zeitlich sowie räumlich unabhängig verfügbar zu machen. Genau hier setzen Batteriespeicher an.

Problemlöser Batteriespeicher

Batteriespeicher nehmen elektrischen Strom aus der Produktion von erneuerbaren Quellen oder dem Überschuss aus dem Stromnetz auf - und stellen ihn zu einem beliebig geplanten Zeitpunkt wieder zur Verfügung. Dabei können sie in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden: Auf Systemebene, in den Bereichen Industrie und Gewerbe sowie im privaten Gebrauch.

  von 3
Ende des Sliders

Beitrag auf Netzebene

Batteriespeicher unterstützen die Netze auf mehreren Wegen, indem sie Strom lokal puffern und zeitlich versetzt abgeben. Nach großflächigen Stromausfällen unterstützen sie einen schrittweisen Wiederaufbau des Netzes. In Quartieren, Microgrids oder Campusnetzen schaffen sie eine lokale Balance zwischen Erzeugung und Verbrauch, integrieren Ladeinfrastruktur effizient und erhöhen die Resilienz gegenüber Netzausfällen. Und auch in der Batterievermarktung leisten sie einen netzdienlichen Mehrwert. Dadurch wird deutlich: Batteriespeicher leisten schon jetzt wertvolle Dienste auf Systemebene. So wird die Stromversorgung allgemein sicherer und die Integration regenerativer Energien deutlich einfacher.

Anwendungen in Gewerbe und Industrie

Für Unternehmen mit großen Energiebedarfen dienen Batteriespeicher als strategisches Instrument zur Reduzierung der Stromkosten und Verbesserung der Planungssicherheit.

Als Gewerbespeicher reduzieren sie Stromkosten, indem sie Lastspitzen zur Senkung der Netzentgelte kappen (Peak Shaving), den Eigenverbrauch des selbsterzeugten PV-Stroms optimieren und somit den Strombezug aus dem Netz reduzieren sowie bei Bedarf als Ersatzstromlösung kritische Prozesse absichern. Auch bei der Ladeinfrastruktur können Batteriespeicher sinnvoll eingesetzt werden. Dort ermöglichen sie als Pufferbatterie planbares und schnelles Laden, ohne den lokalen Netzanschluss zu überlasten, weil sie Leistung genau und ergänzend dann bereitstellen, wenn Fahrzeuge geladen werden. Darüber hinaus können Unternehmen durch die Nutzung dynamischer Stromtarife ihren Stromeinkauf optimieren. An der Strombörse günstig eingekaufter Strom kann in Gewerbe- und Industriespeicher zwischengespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt für den Eigenverbrauch entladen werden.

Batteriespeicher erzielen für gewerbliche und industrielle Unternehmen nicht nur Einsparungen an Stromkosten, sondern betrieblich eingesetzte Speicher sind gleichwohl netzdienlich und tragen zur somit zur gesamten Netzstabilität bei.

Heimspeicher für den privaten Gebrauch

Im privaten Umfeld kommen vor allem Batteriespeicher mit vergleichsweise geringer Kapazität zum Einsatz, da diese in der Regel den täglichen Strombedarf eines Haushalts abdecken Mit der zunehmenden Installation von PV-Anlagen im privaten Bereich werden Heimspeicher immer beliebter und finden häufig Anwendung, indem sie durch Zwischenspeicherung den Eigenverbrauch erhöhen. Darüber hinaus bieten sie als Notstrom- oder Ersatzstromversorgung Sicherheit bei Stromausfällen und helfen bei der Kostenoptimierung im Rahmen dynamischer Stromtarife.

Wie Batteriespeicher funktionieren

Batteriespeicher nehmen elektrischen Strom auf, wandeln ihn in chemische Energie um und speichern diese. Wenn der gespeicherte Strom später gebraucht wird, gibt er diesen als elektrische Energie wieder ab. Das Herz der Anlage bilden die Batteriezellen, der Wechselrichter, der zwischen Gleich- und Wechselstrom wandelt, sowie ein Batteriemanagementsystem, das Sicherheit und Lebensdauer überwacht.

  von 2
Ende des Sliders

Dank ihrer schnellen Reaktionszeiten können Batteriespeicher Strom innerhalb von Millisekunden bereitstellen oder aufnehmen. Damit eignen sie sich ideal zur kurzfristigen Netzstützung und für die effiziente Terminierung des Strombezugs. Im Vergleich zu anderen Speichermöglichkeiten, wie z.B. Pumpspeichern, Wasserstoff oder Wärmespeichern punkten sie mit hoher Effizienz, schneller Reaktionsfähigkeit, modularer Skalierbarkeit und einer unkomplizierten Integration hinter dem Zähler im Gewerbe oder vor dem Zähler in Industrie und Netz. Damit sind Batteriespeicher eine zuverlässige Unterstützung für die nachhaltige Energieversorgung und machen erneuerbare Energien praxisfähiger und attraktiver.

Innovation und Ausblick

Wer auf Batteriespeicher setzt, investiert in eine Technologie mit starkem Innovationsschub. Second-Life- und Second-Chance-Batterien aus der E-Mobilität oder aus Überproduktionen verlängern dabei den Nutzungszyklus, senken Kosten und schonen Ressourcen. Fortschritte bei Wechselrichtern steigern den Gesamtwirkungsgrad (Round-Trip-Efficiency), während moderne Energiemanagementsysteme mit Prognosen und KI Lade- und Entladeprozesse in Echtzeit optimieren. Virtuelle Kraftwerke bündeln viele dezentrale Speicher zu einem starken, netzdienlichen Verbund. Dynamische Tarife und eine netzorientierte Steuerung setzen zudem gezielte Anreize, Flexibilität dort bereitzustellen, wo sie den größten Systemnutzen stiftet. Damit leisten moderne Batteriespeicher schon jetzt einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende und haben dabei noch viel Potential, noch effizienter und ressourcenschonender zu werden.

Fazit: Schlüsseltechnologie für planbare Erneuerbare Energien

Batteriespeicher gleichen die Volatilität von Wind und Sonne aus, stabilisieren Netze und senken Energiekosten. Für Industrie und Gewerbe sind sie damit ein zentraler Baustein der Energiewende – effizient, schnell regelbar und flexibel skalierbar, vom Einzelstandort bis zum vernetzten Campus. Wer Last- und Erzeugungsdaten analysiert, klare Ziele definiert, den Speicher passend dimensioniert und Förderungen nutzt, stärkt die eigene Versorgungssicherheit, reduziert Kosten und leistet einen messbaren Beitrag zum Klimaschutz. So wird aus erneuerbarer Energie verlässlich nutzbare Energie – Tag für Tag.